chentagen Praxiserfahrungen sammeln. Schnell fand Harun einen Praktikums- platz bei der IK Elektro GmbH in Kriens. Die Firma war begeistert vom Willen und vom handwerklichen Geschick des jungen Mannes und bot ihm gleich eine Lehrstelle als Montage-Elektriker EFZ an. Doch Eveline Knecht, Lehrerin beim IBA, trat auf die Bremse, riet Harun zu- nächst zur einjährigen Integrationsvor- lehre (INVOL), bei der die Lernenden zwei Tage pro Woche zur Schule gehen und drei Tage im Praktikumsbetrieb ar- beiten. Motiviert und zielorientiert Zweifellos die richtige Entscheidung, dieser sanfte Einstieg in die Berufswelt. Im INVOL-Jahr, das Harun diesen Som- mer erfolgreich abschloss, habe er nicht nur sein Deutsch weiter verbessert, sondern auch den Beruf näher kennen- gelernt. Dieser sei «sehr vielseitig und spannend». Und für Harun besonders wichtig: «Es ist ein sicherer Job, denn Elektriker wird es immer brauchen.» Heute kann er schon recht selbständig arbeiten, sei es Lampen und Lichtschal- ter montieren, spitzen und schlitzen, ja sogar Pläne lesen. «Als ich zum ers- ten Mal einen Plan des Elektrikers sah, dachte ich, ich brauche drei Jahre, um ihn zu verstehen», erinnert sich Harun. Dem war dann aber nicht so. Er schaute sich den Plan im Detail an … und ver- stand fast alles auf Anhieb. Anfang Au- gust ist Harun nun offiziell in die Lehre gestartet. Dass es anspruchsvoll wird, dessen ist sich der inzwischen 27-Jähri- ge durchaus bewusst. Aber er hat eine riesige Motivation: «Ich will meinen Kindern ein sorgenfreies Leben ermögli- chen», sagt Harun. Gleichzeitig möchte er seine Vorbildfunktion wahrnehmen. «Ich will ihnen zeigen, dass man alles schaffen kann, wenn man nur will.» Auch eine Führungsposition bekleiden? «Klar, ich werde sicher nicht mein gan- zes Leben Montage-Elektriker bleiben», sagt er fest entschlossen. Das nächs- te Projekt ist für Harun aber ein ganz anderes. «Ich will Schweizerdeutsch lernen, damit ich meine Kinder besser verstehe.» VIELSEITIGER LEHRBETRIEB KANTON LUZERN petenzzentrum für berufliche Aus- und Weiterbildung Die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung ist das Kom- Potenzial umsetzen und entwickeln können. Darüber hinaus bietet im Kanton Luzern. Sie schafft die Voraussetzungen dafür, dass Jugendliche und Erwachsene ihr berufliches der Kanton auch selber Lehrstellen an. Mit rund 150 Lernenden in über 20 Lehrberufen an 75 verschiedenen Ausbildungsorten ist der Kanton Luzern sogar einer der grössten Lehrbetriebe in der Zentral- schweiz. Rund die Hälfte der Lernenden absolvieren ihre Ausbildung im kaufmännischen Bereich. Die anderen Lernenden wählen eine Lehre als Automobilfachfrau, Bindetechnologe, Entwicklerin Digitales Business, Fachmann Betreuung, Fachfrau Betriebsun- terhalt, Fachmann Information und Dokumentation, Forstwartin, Gebäudereiniger, Gemüsegärtnerin, ICT-Fachmann, Informatike- rin, Küchenangestellter, Laborantin, Landwirt, Mediamatikerin, Motorgerätemechaniker oder Unterhaltspraktikerin. Im Bild: Alexej Waser aus Büren/NW und Viktor Stankovic aus Luzern absolvieren im BBZB in Luzern eine Lehre als Mediamatiker EFZ. Mehr Infos zum Lehrstellenangebot des Kantons Luzern auf www.lehre.lu.ch. B E R U F S B I L D U N G L U Z E R N 23