Wirtschaftsinformatiker light Was sind konkret die Aufgaben der neu- en Berufsleute? Sie sammeln Daten, zum Beispiel Besucherzahlen, Verkaufs- zahlen, Lagerbestände oder Marktkenn- zahlen. Sie werten diese Daten aus, zei- gen mögliche Schwachstellen auf und machen Optimierungsvorschläge, um Prozesse im Betrieb zu vereinfachen. Bei einer Bank kann das zum Beispiel eine sichere Lösung sein, wie man ein Bankkonto eröffnen kann, ohne an den Schalter gehen zu müssen. Ausserdem sind die Berufsleute in der Lage, Ergeb- nisse und Optimierungsvorschläge gra- fisch darzustellen und an Sitzungen zu präsentieren. Im Betrieb üben sie eine Schnittstellenfunktion aus, da sie mit allen Abteilungen zusammenarbeiten und diese quasi im Rahmen der Prozess- optimierung miteinander vernetzen. In vielen Firmen übernehmen heute Wirtschafsinformatiker diese Aufga- ben. Laut David Tassi könnte man den Entwickler digitales Business deshalb durchaus «als Wirtschaftsinformatiker light bezeichnen». «Sofort angesprochen» Soeben hat im Kanton Luzern die erste Klasse mit sieben Lernenden gestartet. Unter ihnen ist auch Nico Gattiker (16) aus Inwil. Er absolviert seine Lehre bei der Suva in Luzern. Berufsbildner Urs Grubenmann ist glücklich über die neue Lehre. «Eigentlich hätten wir solche Fachkräfte schon vor ein paar Jahren gebrauchen können», sagt er. «Mit Nico bin ich jetzt aber guter Dinge, dass wir in der Digitalisierung rasch einen gros- sen Schritt vorwärts machen und unse- re Prozesse vereinfachen können.» Nico jedenfalls freut sich auf die kommenden vier Jahre. «Der Beruf hat mich sofort angesprochen, weil er sehr vielseitig ist, eine Art Kombination von Informatiker und Kaufmann.» Aber vor allem: «Ich liebe es, Probleme zu lösen.» TÜFTELCAMPS AB DER 6. KLASSE Ein Fahrzeug bauen, das autonom von A nach B fährt und den vergangenen Osterferien am zweiten Tüftelcamp des Vereins Tüftelpark Rigi teilnahmen. Das Siegerobjekt stammte letzt- gleichzeitig einen Gegenstand transportiert. So lautete die Aufgabe für jene 13 jungen Tüftlerinnen und Tüftler, die in lich vom Team «SpaceTaxi». Deutlich wichtiger als diese Auszeich- nung ist aber etwas ganz anderes: Mit den Tüftelcamps, die jeweils in den Räumlichkeiten der Thermoplan AG in Weggis stattfinden und von deren Lernenden begleitet werden, will der Tüftelpark Rigi Kindern und Jugendlichen ab der 6. Klasse einen besseren Zugang zu Technik, Naturwissenschaften und Lehrberufen in diesen Bereichen ermöglichen. Beim Zeichnen im CAD (Computer Aided Design), beim 3D-Drucken, Löten oder Programmieren erhalten die Jugendlichen praxisnahe Einblicke in die Berufe Konstrukteur/in EFZ, Elektro- niker/in EFZ und Polymechaniker/in EFZ. Für Adrian Steiner, CEO der Thermoplan AG und Präsident des Tüftelparks Rigi, sind diese Camps ein Puzzlestein im Kampf gegen den Fachkräftemangel: «Wir müssen die Jugendlichen, und dabei vor allem die Mädchen, früher in Kontakt bringen mit Technik und Informatik.» Weitere Tüftelcamps sind bereits geplant. Das nächste findet vom 2. bis 6. Oktober 2023 statt. Im Bild: Die Projektpräsentation anlässlich der Siegerehrung des letztjährigen Tüftelcamps. B E R U F S B I L D U N G L U Z E R N 27