fachlich weiter fortgeschritten, sondern auch reifer.» Zudem seien bei Simon kei- ne Motivationskünste gefragt, wie dies bei 15-Jährigen hin und wieder der Fall ist. «Aufgrund dieser Vorzüge konnten wir Simon schon früh produktiv ein- setzen und ihm Verantwortung über- tragen», erinnert sich Fischer. Und wie läuft's in der Schule? In der Berufskun- de wie auch im Zeichnen sei er wie alle anderen bei Null gestartet, sagt Simon. In der Mathematik hingegen habe er zu Beginn sicher einige Vorteile gehabt. Kurz: Es läuft. So rund, dass Simon noch genügend Zeit für seine Hobbys bleibt. Zum Beispiel die Jungwacht, die Musik oder das Unihockey. Vorbereitung aufs QV Soeben hat Simon Roos das zweite und letzte Lehrjahr in Angriff genommen. Der Lehrbetrieb versucht nun, ihm ver- mehrt Aufträge zu erteilen, die für das Qualifikationsverfahren (QV) im nächs- ten Frühling relevant sind. Im Team von Polier Matthias Graber, das zurzeit auf einer Baustelle in Sursee engagiert ist, wird er deshalb schwergewichtig mau- rern und schalen. Simon fühlt sich bei der Aregger AG bestens aufgehoben und betreut. «Wenn ich etwas nicht verste- he, kann ich jeden im Team fragen. Sie erklären es mir geduldig», sagt er. An seinem Erfolg beim QV zweifelt er nicht. Doch wie soll es danach weitergehen? «Ich möchte in der Firma bleiben und die Weiterbildungen zum Vorarbeiter und Polier machen», sagt Simon. «Das Studium läuft mir ja nicht davon.» Das ist natürlich Musik in den Ohren von Mi- chael Fischer, der einen ähnlichen Weg ging. Auf seine Lehre als Hochbauzeich- ner liess er eine Zweitlehre als Maurer folgen, ehe er sich zum Vorarbeiter, Polier und schliesslich zum Bauführer weiterbildete. Keine Frage: Das EFZ bie- tet ausgezeichnete Perspektiven für die weitere berufliche Laufbahn, auch für schulisch starke Jugendliche. VERBUNDPARTNERSCHAFT BERUFSMATURITÄT Wenn sich leistungsstarke Jugendliche für eine des KMU- und Gewerbeverbandes Kanton Luzern (KGL) weiss Gaudenz Zemp (im Bild), dass sich viele Betriebe, bei Berufslehre entscheiden, stellt sich immer auch die Frage «Berufsmaturität: ja oder nein?» Als Direktor der Frage nach der BM mit einem Dilemma konfrontiert sehen: «Es gibt noch immer viele, vor allem kleinere Lehrbetriebe, die den Mehrwert, der die BM für die KMU-Wirtschaft schafft, zu wenig sehen. Denn sie fokussieren stark darauf, dass sich die Ausbildung von Lernenden für sie im Hier und Jetzt lohnt. Der Lehrbetrieb verpasst damit unter Umständen die Chance, leistungsstarke Jugendliche für eine Lehrstelle zu gewinnen.» Am Frühjahrstreffen des BM-Beirates haben die Verbundpartner ihre Absicht beteuert, sich gemeinsam für die Stärkung der Berufsmaturität einzusetzen. Dazu haben sie eine Absichtserklärung unterzeichnet, die sie ver- pflichtet, die Kommunikation rund um die BM in den nächsten fünf Jahren weiter zu verstärken. Der BM-Beirat wurde 2013 ins Leben gerufen und dient der strategischen Beratung der DBW in Fragen rund um die BM. Neben den abgebenden und abnehmenden Schulen ist auch die Wirtschaft im Beirat vertreten, die dringend auf gut gebildete Fachkräfte angewiesen ist. B E R U F S B I L D U N G L U Z E R N 19